Der deutsche Bildhauer Waldemar Otto (1929-2020) steht beispielhaft für die Weiterentwicklung der figurativen Bildhauerei der Nachkriegszeit. In der Auseinandersetzung mit Form und Figur in Anbetracht der Bedeutung von Volumen entwickelt Otto eine individuelle Bildsprache. Ausgehend von den formalen Möglichkeiten ist sein Werk eine stete Beschäftigung mit der Natur des Menschen und der menschlichen Existenz unter dem Einfluss biblischer, mythologischer und gesellschaftskritischer Themen. Sein Œuvre umfasst vorwiegend Werke aus Bronze, zu denen auch eine Vielzahl an Außenskulpturen gehören. Aus Polen stammend flüchtet die Familie 1945 nach Deutschland und Otto beginnt 1948 sein Studium an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Unter der Direktion von Karl Hofer tritt er 1952 der Klasse von Alexander Gonda bei, dessen Meisterschüler er wird. Hier steht Otto ebenso unter dem Einfluss von Bernhard Heiliger, Gustav Seitz und Renée Sintenis. 1957 erhält er den Preis der Großen Berliner Kunstausstellung sowie 1960 den Berliner Kunstpreis „Junge Generation“. Ein Stipendium des DAAD führt ihn bereits 1954 nach Florenz, 1963 wird er für zwei Jahre Artist in Residence an der University of Notre Dame in Indiana, USA. 1973 folgt die Berufung an die Hochschule für Gestaltung in Bremen und darauf folgend 1976 die Niederlassung in Worpswede, wo er bis zu seinem Tod 2020 lebt und arbeitet. Bedeutende Einzelausstellungen finden u.a. 1997 in der Eremitage in St. Petersburg sowie 2000 im Museo Nacional de Bellas Artes in Santiago de Chile statt. Im öffentlichen Raum sind seine Werke u.a. in Bremen, Berlin, Hamburg und Hannover zu finden.